Workshops

Workshops für Tin Whistle und Low Whistle

Nach langer Corona-bedinter Pause sind mittlerweile wieder Workshops in Planung – mehr dazu bald an dieser Stelle!

Workshop auf dem Festival Mediaval 2018 (c) Ella Zlotos

Kleine Geschichte der Tin Whistle

Einfache Flöten aus Knochen, Holz oder Schilfrohr gehören zu den ältesten Instrumenten überhaupt. Der ersten schriftlichen Erwähnung zufolge lässt sich die Whistle (bzw. deren Vorläufer) bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen. Der erste archäologische Fund im alten Normannen-Viertel Dublins stammt aus dem 12. Jahrhundert.

Die ersten industriell gefertigten Whistles wurden in den 1840ern von Robert Clarke in England aus zusammengerolltem Zinnblech (deswegen die Bezeichnung tin whistle) hergestellt und konnten so sehr günstig produziert und erworben werden. Deswegen wurde das Instrument auch penny whistle genannt, wobei sich dieser Name auch auf umherziehende Musiker beziehen könnte, die auf der Straße Whistle spielten und als Gegenleistung pennies von den Passanten erhielten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen weitere Produzenten wie Barnett Samuel und Joseph Wallis hinzu und brachten die ersten Whistles mit einem zylindrischen (statt eines konischen) Korpus auf den Markt. Die damaligen Mundstücke waren noch aus giftigem Blei. Die zylindrische Bauweise wurde im 20. Jahrhundert von der englischen Firma Generation aufgegriffen, anfangs auch noch mit Bleimundstück. Im Laufe der Jahre erfolgte dann die Umstellung auf Kunststoff.

Während des Irish Folk-Revival in den 60er/70er Jahren entwickelte Bernard Overton im Auftrag des Musikers Finbar Furey die Low Whistle (eine Oktave tiefer als die Tin Whistle). Das Instrument wurde in den 70er/80er Jahren schnell populär und erfreut sich seitdem einer immer größer werdenden Beliebtheit. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an hochwertigen, handgemachten Tin und Low Whistles aus den verschiedensten Materialien.

Tin & Low Whistles in verschiedenen Tonarten aus Metall, Holz und Carbon (c) Ella Zlotos

Stimmung & Tonarten

Tin Whistles sind diatonisch gestimmt, also dafür konzipiert, mit einfachen Griffen eine Tonleiter in bestimmten Tonarten spielen zu können. Im Gegensatz zu chromatischen Flöten (z. B. Blockflöten oder klassischen Querflöten), auf denen man alle Halbtöne und somit alle Tonarten spielen kann, benötigt man beim Whistle spielen für eine andere Tonart meistens ein anderes Instrument. Folgende Tonarten kann man mit den jeweiligen Whistles spielen:

Whistle Dur (ionisch) Moll (aeolisch) dorisch mixolydisch
C C / F A / D D / G G / C
D D / G B / E E / A A / D
E E / A C# / F# F# / B B / E
F F / Bb D / G G / C C / F
G G / C E / A A / D D / G
A A / D F# / B B / E E / A
Bb Bb / Eb G / C C / F F / Bb
B B / E G# / C# C# / F# F# / B

Achtung, ich benutze die englische Notation: Das deutsche H ist hier als B notiert, das deutsche B als Bb

Dorisch und mixolydisch sind alte Kirchentonarten (engl. modes), die sehr häufig in traditioneller irischer und schottischer Musik gebraucht werden. Außer der Low D sind alle Whistles transponierende Instrumente, das heißt die Noten sind (meistens) in einer anderen Tonart oder Oktave geschrieben, als das Instrument tatsächlich klingt. Es wird bei der Notation quasi so getan, als seien alle Whistles Low D Whistles – auch wenn die Musik, die rauskommt, höher, tiefer oder in einer anderen Tonart ist. Der Vorteil ist dabei, dass der Fingersatz unabhängig von der Tonart immer gleichbleibt.

Quellen: G. Larson, The Essential Guide to Irish Flute and Tin Whistle (2003) | www.tin-whistles.de | www.tinwhistlekurse.de

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